Haustiere sind treue Begleiter und ihr Verlust, wenn sie sterben, ist unendlich schmerzhaft. Unabhängig davon, ob der Tod deines geliebten Tieres plötzlich eintritt oder absehbar war, wirst du erst wissen, was zu tun ist, wenn es so weit ist, wenn es um die liebevolle Verabschiedung deines Tieres geht. Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein würdevolles Abschiedsritual für dein Tier zu gestalten, und wir möchten dir mit diesem Beitrag Trost und Hilfestellung geben.

Rituale geben Halt und Kraft

Rituale gibt es in allen Kulturen, in allen Zeiten und allen Gesellschaften. Es gibt sie im Alltag oder zu bestimmten Anlässen. Eine Beerdigung ist ebenfalls ein Ritual, welches den Angehörigen helfen soll, Abschied von einem geliebten Menschen oder Tier zu nehmen. Die Gestaltung eines Abschiedsrituals für dein Haustier kannst du daher sehr persönlich gestalten und die liebevolle Planung des Rituals kann für dich bereits ein wichtiger Schritt im Trauerprozess sein und dir Halt und Kraft geben. Nachfolgend geben wir dir einige schöne Ideen für das Abschiedsritual für dein verstorbenes Haustier.

Die Zeit unmittelbar nach Eintritt des Todes

Auch wenn dies einer der schwierigsten Momente für dich ist, so kann er auch zu den magischsten gehören, wenn du dich darauf einlässt. Ist der Tod des Tieres eingetreten, verändert sich die Atmosphäre im Raum entsprechend und alles wird still. Statt in Panik zu verfallen, sitze ruhig bei deinem Tier und lasse den Moment auf dich wirken. Deine Tränen dürfen frei fließen. Bedenke, dass zwar der physische Tod eingetreten ist, aber der Sterbeprozess darüber hinaus noch eine Weile andauert. Du tust also auch deinem Tier einen Gefallen, wenn du es noch eine Weile liegen lässt. Bette es auf seinen Lieblingsplatz oder auf seiner Lieblingsdecke. Zünde eine Kerze oder Teelichter an, stelle leise Musik an (vielleicht mochte dein Tier eine bestimmte Musik) und öffne ein Fenster, damit die Seele hinausfliegen kann. Lasse mit im Haushalt lebende Tiergefährten ebenfalls von ihm Abschied nehmen.

Gemeinsame Erinnerungen teilen

Gemeinsam trauert es sich oft leichter. Wenn ihr viele Menschen seid, die mit deinem Tier zusammen lebten oder es kannten, kann es eine schöne Idee sein, alle diese Menschen zum Abschied zu versammeln. Koche heißen Tee, backe einen Kuchen, stelle Kerzen auf und lade alle ein. Schaut euch Fotos an und teilt gemeinsame Erinnerungen an das geliebte Tier. Es gibt sicher traurige Momente und viele Tränen, aber auch lustige Anekdoten, die ihr euch erzählen könnt, um dem Tier zu gedenken.

Schreibe einen Abschiedsbrief

Oft haben wir das Gefühl, unserem Tier nicht ausreichend gedankt oder gesagt zu haben, wie viel es uns bedeutet. Auch wenn es verstorben ist, kannst du deiner Liebe und Dankbarkeit Ausdruck verleihen, indem du ihm einen Abschiedsbrief schreibst. In diesen Brief schreibe alles, was du deinem Tier sagen möchtest, auch wenn dich noch etwas belastet oder dir ein schlechtes Gewissen bereitet. Du musstest dein Tier einschläfern lassen und weißt nicht, ob es richtig war? Schreibe auch das in deinen Brief, den du direkt an dein Tier adressierst. Du kannst den Brief aufheben, ihn mit ins Grab legen oder zu gegebener Zeit feierlich in einem kleinen Ritual verbrennen und die Asche verstreuen.

Beerdigung im eigenen Garten

Wenn du einen Garten hast, möchtest du dein Tier dort womöglich selbst bestatten. Suche hierzu einen schönen Platz aus, den du vielleicht später hübsch bepflanzen kannst. Du kannst den Körper des Tieres ins Grab legen und allein oder mit der Familie eine kleine Abschiedsrede für dein Tier halten. Vielleicht magst du deine Worte direkt an das Tier richten? Je nach Größe des Tieres kannst du es in ein Baumwolltuch wickeln (bitte keine Kunstfasern) oder zuvor einäschern lassen und die Urne bestatten. Achte auf die lokalen Bestimmungen beim Ausheben des Grabes: Es muss in der Regel mindestens 50 Zentimeter tief sein und darf nicht in einem Wasserschutzgebiet liegen. In Parks oder öffentlichen Anlagen ist das Bestatten von Tieren nicht erlaubt.

Stelle Grabbeilagen zusammen

In vielen Kulturen gehören Grabbeilagen mit dazu. Schließlich soll der Verstorbene auf dem Weg ins Jenseits alles dabei haben, was er braucht. So kannst auch du deinem Tier etwas für die Reise über die Regenbogenbrücke mitgeben: sein Kuscheltier, Leckerlis, einen Hundeknochen oder seine Lieblingsdecke. Falls du nachhaltig denkst, gib nur solche Dinge mit, die biologisch abbaubar sind, wie Leckerlis oder Baumwollsachen. Lege die Sachen zusammen mit deinen guten Wünschen für seine Weiterreise feierlich mit in sein Grab und sage deinem lieben Tier ein paar Worte dazu.

Rituale an bestimmten Tagen

Wenn es dir – aus welchen Gründen auch immer – nicht möglich ist, ein Abschiedsritual unmittelbar nach dem Tod des Tieres zu gestalten, kannst du dies auch nachholen. Womöglich möchtest du eine Vollmond- oder Neumondnacht, euren Kennenlern-Tag oder den nahenden Geburtstag des Tieres nutzen? Natürlich ist auch das möglich und du hast Zeit, alles in Ruhe zu organisieren und durchzuführen, auch wenn den Tier dann bereits beerdigt ist oder du noch auf die Urne wartest.

Lasse dir von einem Tierbestatter helfen

Falls dich die Gestaltung eines eigenen Rituals überfordert oder du nur eingeschränkte Möglichkeiten hast, rufe einen Tierbestatter an. Er übernimmt die gleichen Aufgaben wie ein Bestatter für uns Menschen und berät dich in allen Fragen und Belangen rund um den Abschied von deinem Tier. Dies kann eine große Erleichterung für dich sein in dieser schweren Zeit.

Fazit

Bei einem Abschiedsritual für dein verstorbenes Haustier kannst du nichts falsch machen. Folge einfach deinem Herzen, kombiniere auch mehrere Möglichkeiten und gestalte es so, dass es dir hilft, deinen Verlust zu verarbeiten.

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