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Steckbrief
Ursprungsland: Tschechische Republik
Einordnung: Große Hunderasse
Größe: mindestens 60 cm
Gewicht: 25 kg bis 45 kg
Lebenserwartung: 12 Jahre
Fell: kurz und pflegeleicht
Charakter: agil, mutig und treu mit einer natürlichen Scheu
Verwendung früher: zur Jagd auf Großwild
Verwendung heute: Gebrauchs- und Begleithund
FCI-Standard: 332
FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
FCI-Sektion 1: Schäferhunde mit Arbeitsprüfung
Herkunft und Rassegeschichte
Im Jahr 1955 wurde in der damaligen Tschechoslowakei der Versuch unternommen, einen besonders leistungsfähigen Hund zu züchten, um diesen zum Grenzschutz einzusetzen. Hierfür wurde eine Kreuzung aus Karpatenwolf und Deutschem Schäferhund vorgenommen. Bis ins Jahr 1971 bemühte man sich um dieses Projekt, das jedoch nicht den gewünschten Erfolg zeigte. Denn bei den Hunden schlugen immer wieder die Gene des Wolfes zu sehr durch. Die Vierbeiner neigten zu Aggressionen, waren eher scheu und wiesen eine enorm niedrige Reizschwelle auf. Als man den Fehlschlag des Zuchtprogramms erkannte, wurden die Hunde getötet. Einige Tiere konnten jedoch von Hundefreunden gerettet werden. Diese bemühten sich, diese Rasse als Haushunde zu sozialisieren – mit Erfolg. Im Jahr 1999 wurde der Tschechoslowakische Wolfshund offiziell von der FCI als Hunderasse anerkannt.
Rassetypisches Erscheinungsbild und Charaktereigenschaften
Das Beeindruckende am Wolfshund ist, dass er auf den ersten Blick mit einem Wolf zu verwechseln ist. Das Fell und auch das Verhalten erinnern an die wilden Vorfahren und Wolfshunde üben eine enorme Faszination und Anziehungskraft aus. Die markantesten Eigenschaften dieser Tiere sind die angeborene Scheu und seine Skepsis, vor allem Fremden und fremder Umgebung gegenüber. Diese Tiere sind jedoch sehr ausdauernd und kaum müde zu bekommen. Wolfshunde sind intelligent, müssen jedoch sehr konsequent sozialisiert werden. Bei guter Erziehung werden aus diesen Vierbeinern absolut loyale, treue und liebevolle Begleithunde, die jedoch ihr Revier und die Familie konsequent verteidigen werden.
Fellfarbe und Fellpflege
Die Wolfshunde haben ein gelbbraunes bis silbergraues Fell mit einer hellen Maske. Auch am unteren Teil des Halses und vorne an der Brust ist das Fell hell. Von der FCI ist auch eine dunkelgraue Färbung mit heller Maske zugelassen. Das Fell ist gerade, kurz und dicht anliegend. Die Wolfshunde sind mit diesem Fell absolut witterungsresistent. Im Winter sind Wolfshunde mit einer dichten Unterwolle ausgestattet und am gesamten Körper dicht behaart. Die Fellpflege ist relativ simpel. Während des Fellwechsels sollten die Wolfshunde jedoch etwas häufiger gebürstet werden. Wichtig ist, dass nach dem Spazieren durch Wiesen und Wald das Fell von Kletten und eventuellem Ungeziefer und Schmutz befreit wird.
Optimale Haltungsbedingungen
Wolfshunde sind keine Hunde, die sich in kleinen Wohnungen wohlfühlen. Außerdem benötigen diese Hunde viel Zeit für die Erziehung. Für Workaholics, die fünf oder sechs Tage die Woche mehr als acht Stunden außer Haus sind, ist diese Hunderasse eher nicht geeignet. Auch sind Wolfshunde keine Hunde für Anfänger und müssen bereits als Welpen sehr konsequent sozialisiert werden. Es ist auch wichtig, eine enge Bindung mit diesen Tieren aufzubauen. Da der Jagdinstinkt bei der Rasse sehr ausgeprägt ist, ist es enorm wichtig, dass der heimische Garten ausbruchssicher ist. Denn zu schnell lassen sich die Nachkommen des Wolfes von vorbeikommenden Tieren, Gerüchen oder Geräuschen triggern.
Erziehung
Die Erziehung der Wolfshunde ist nicht einfach und setzt ein sehr hohes Fachverständnis voraus. Wolfshunde müssen konsequent, aber liebevoll und mit viel Respekt und Vertrauen erzogen werden. Sie benötigen eine starke Hand, der sie vertrauen können. Auch benötigen sie immer viel Beschäftigung.
Ernährung
Ernährungstechnisch sind Wolfhunde relativ anspruchslos und nicht als Mäkler bekannt. Natürlich ist es wichtig, den eigenen Vierbeiner immer hochwertig zu ernähren. Egal ob Trockenfutter oder Nassfutter, der Fleischanteil sollte immer sehr hoch sein. Auch eignet sich diese Rasse gut, um gebarft zu werden.
Rassetypische Krankheiten und Vorbeugung
Bei Wolfshunden ist die Gefahr stets groß, dass Erbkrankheiten und Krankheiten, die auf Inzucht zurückzuführen sind, auftreten. Daher ist es wichtig, bei der Anschaffung dieser Rasse auf einen guten Züchter zu vertrauen. Nur hier kann garantiert werden, dass die Elterntiere auf mögliche Erbkrankheiten untersucht wurden.