Rennmäuse sind putzige und quirlige Tierchen und als Haustiere recht beliebt. Wie bei allen Kleintierarten gilt auch bei der Rennmaus, dass sie in der Haltung oft unterschätzt wird. Als Haustier für Kinder ungeeignet, benötigt sie ausreichend Platz und ein artgerecht ausgestattetes Gehege, um gesund und glücklich zu sein. Passen Rennmäuse zu dir? Schau dir die Rennmaus im Portrait an.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Herkunft: Steppen der Mongolei und China
Art und Ordnung: Nagetiere/Mäuseartige/Wühler/Rennmäuse (Gerbillinae)
Lebenserwartung: 3-4 Jahre
Gewicht: 70-110 Gramm
Familienleben: im Sozialverband
Tipps zum Gehege
In erster Linie wird die mongolische Rennmaus als Haustier gehalten. Rennmäuse buddeln für ihr Leben gern und verbringen viel Zeit in ihren selbst angelegten Gängen. Deswegen muss dein Gehege über einen ausreichend großen und tiefen Buddelbereich verfügen. In einem Terrarium oder Aquarium kannst du die ganze Grundfläche mindestens 25 bis 30 Zentimeter hoch einstreuen. Von daher eignet sich am besten ein Glasbehälter mit 100x50x80 cm (LxBxH) Grundfläche als Mindestmaß für zwei Rennmäuse. Da der Auslauf für Rennmäuse mit Vorsicht zu genießen ist, gilt: Je größer das Gehege, desto besser. Weitere Leidenschaften der Rennmaus sind neben dem Buddeln auch das Laufen und Sandbaden. Stelle deinen Tieren deswegen ein hochwertiges Laufrad sowie eine Rennstrecke zur Verfügung. Als Sandbad eignet sich eine mit Chinchillasand gefüllte flache Tonschale. Verzichte in deinem Gehege auf jede Art von Plastikzubehör und verwende ausschließlich Holz für das Schlafhaus, Kork und Kokos zum Spielen, Ton oder Keramik für Futter- und Wassernapf. Lies hier alles über ungeeignetes und tierschutzwidriges Zubehör für Kleintiere.
Gruppendynamik der Rennmaus
Rennmäuse sind soziale Tiere und dürfen nicht einzeln gehalten werden. Am besten eignet sich ein gleichgeschlechtliches Paar. Zwar vertragen sich auch gegengleiche Geschlechter, die allerdings schnell für jede Menge Nachwuchs sorgen würden. Kastration von Rennmäusen ist zwar möglich, aber bei diesen kleinen Tieren auch gefährlich, weswegen davon eher abzuraten ist. Am leichtesten lassen sich Jungtiere im Alter von bis zu 10 Wochen vergesellschaften. Stirbt eine Maus und es soll eine neue zur hinterbliebenen hinzu, müssen diese fachkundig aneinander gewöhnt werden. Das neue Tier sollte in etwa gleich alt sein wie die hinterbliebene Rennmaus.
Ernährung von Rennmäusen
Von Natur aus ist die Rennmaus an karge Landschaften mit Gräsern, Kräutern, Samen und Pflanzen gewöhnt. Hin und wieder verspeist sie auch kleine Insekten. Es gibt im Fachhandel erhältliche hochwertige Futtermischungen. Achte darauf, dass dieses in erster Linie aus Kräutern, etwas Trockengemüse und Kleinsämereien besteht. Nüsse und Kerne sind weniger geeignet. Eine Rennmaus benötigt rund einen Teelöffel Futter pro Tag. Auch pflanzliches Frischfutter darf mit auf den Speiseplan, z.B. Wiesen- oder Küchenkräuter und Gemüse wie Paprika, Zucchini, Fenchel oder Möhre. Achte darauf, dass die Kräuter frei von Pflanzenschutzmitteln und Hunde-Hinterlassenschaften sind. Wähle die Mengen so, dass deine Mäuse sie an einem Tag verspeisen und nicht bunkern. Obst (Apfel, Rosine, Birne) solltest du nur als kleines Leckerli höchstens einmal pro Woche in kleinen Mengen geben, damit die Rennmäuse nicht an Diabetes erkranken. Als tierisches Eiweiß eignen sich Mehlwürmer, Heimchen, Magerquark oder Hüttenkäse. Hartes Brot ist für Rennmäuse ungeeignet. Mit dieser Ernährung bekommen Rennmäuse alle notwendigen Vitamine und Nährstoffe, so dass Salzleck- und Kalksteine überflüssig sind.
Herkunft der Rennmäuse
Wo bekommst du deine Rennmäuse her? Erkundige dich zuerst im Tierheim, da dort immer wieder auch viele Kleintiere auf ein neues Zuhause warten. Es gibt auch Initiativen, die sich um Rennmäuse in Not kümmern und süße Tiere in gute Hände vermitteln. Bitte kaufe deine Rennmaus niemals im Zooladen.