Der Dobermann ist der Wach- und Schutzhund schlechthin. Sein charismatisches Äußeres flößt dem, der ihm begegnet, durchaus Respekt ein. Dabei ist der Dobermann ein sehr anhänglicher, kinderlieber und verschmuster Begleiter für hundeerfahrene Menschen und Familien.
Steckbrief
Ursprungsland: Deutschland
Einordnung: große Hunderasse
Größe: Hündin: 63 bis 68 Zentimeter Rüde: 68 bis 72 Zentimeter
Gewicht: 32 bis 45 Kilogramm
Lebenserwartung: 10 bis 13 Jahre
Fell: kurz, glatt, eng anliegend, glänzend, schwarz, braun, mit rotbraunen Abzeichen, ohne Unterwolle
Charakter: mutig, selbstbewusst, ausgeprägter Beschützerinstinkt, anhänglich, treu, verschmust, kinderlieb, aktiv, großer Bewegungsdrang
Verwendung früher: Wachhund, Hof- und Haushund, Hüte- und Polizeihund, Jagdhund
Verwendung heute: Polizeihund, Wachhund, Familienhund
FCI-Standard: 143
FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde
FCI-Sektion 1: Pinscher und Schnauzer (mit Arbeitsprüfung)
Herkunft und Rassegeschichte
Benannt wurde die Rasse nach dem ersten Züchter Friedrich Louis Dobermann, einem Steuereintreiber und Hundefänger. Aus letzterer Tätigkeit standen ihm viele freilaufende Hunde zur Verfügung, aus denen er besonders scharfe Vierbeiner zur Zucht nutzte. Unter dem Einfluss von Fleischerhunden, Pinschern, Doggen, Jagdhunden, Weimaranern und Schäferhunden entstand die Dobermann-Rasse. Diese Hunde zeichneten sich durch ihre Wachsamkeit und ihren Mut, aber auch ihre Zuverlässigkeit als Haus- und Hofhunde aus. Diese Eigenschaften machten die Tiere ab den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts zu beliebten Polizei- und Hütehunden. Daher stammt auch ihre Bezeichnung als Gendarmenhund. Auch als Jagdhund waren die Dobermänner sehr beliebt: Vor allem wurden sie gegen Raubwild eingesetzt. Bis heute ist der Dobermann ein sehr beliebter Hund, weil er seine Besitzer beschützen möchte und ein treuer und lieber Familienhund ist.
Rassetypisches Erscheinungsbild und Charaktereigenschaften
Körperbau
In der Dobermannzucht ist ein kräftiger, muskulöser und mittelgroßer Hund erwünscht. Die Rüden werden etwa 40 bis 45 Kilogramm schwer und erreichen eine Körpergröße von bis zu 72 Zentimetern. Hündinnen sind etwas zierlicher bei einem Gewicht von 32 bis 35 Kilogramm und einer Größe von bis zu 68 Zentimetern. Trotz dieser Substanz sollen die Hunde aber dennoch leicht, elegant und stolz wirken.
Wesen und Charaktereigenschaften
Dobermänner haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und können gegenüber Fremden sehr misstrauisch und teilweise sogar aggressiv reagieren. Ihr Mut und ihr großes Selbstbewusstsein machen diese Hunde zu perfekten Wach- und Schutzhunden für ihre Besitzer. Gleichzeitig sind Dobermänner sehr verlässliche und treue Hunde, die für ihre Besitzer alles tun. Sie sind sehr anhänglich und sogar verschmust, was sie zu guten Familienhunden macht.
Fellfarbe und Fellpflege
Die Rasse ist durch ihr schwarzes oder braunes Haarkleid bekannt, das durch die für Dobermänner typischen rotbraunen Abzeichen durchzogen ist. Das hellere Fell befindet sich in der Regel an den Pfoten, im Gesicht, an der Kehle, den Sitzbeinhöckern oder an der Innenseite der Hinterläufe.
Das Fell des Dobermanns ist sehr kurz und eng anliegend, immer glatt und glänzend. Da es keine Unterwolle besitzt, erweist es sich im Alltag als sehr pflegeleicht. Wenn du regelmäßig alle paar Tage das Fell ausbürstest, reicht das vollkommen aus. Das Bürsten solltest du allerdings nicht ganz weglassen, da sonst Staub und Schmutz sowie Haarreste im Fell verbleiben und den Hund stören könnten. Außerdem ist die Fellpflegezeit auch eine gute Möglichkeit, eine noch tiefere Beziehung zum eigenen Hund zu entwickeln. Zusätzlich fördert das Bürsten auch noch die Durchblutung und verbessert so das Wohlbefinden und die Gesundheit deines Hundes.
Optimale Haltungsbedingungen
Dobermänner brauchen viel Auslauf und Platz, um sich genügend bewegen zu können. Kleine Wohnungen oder ein Leben in der Stadt sind deshalb für diese Hunderasse nicht geeignet. Optimalerweise sollte der Besitzer eines Dobermanns einen großen eingezäunten Garten haben, in dem der Hund sich nach Lust und Laune austoben kann. Da Dobermänner sehr aktive Hunde sind, brauchen sie viel körperliche und geistige Beschäftigung. Deshalb ist diese Rasse perfekt für sportliche und aktive Menschen, die sich gerne gemeinsam mit dem Hund auspowern. Oft wird der Dobermann als Polizei- und Wachhund gehalten, aber auch im Kreise einer Familie fühlt sich diese Hunderasse sehr wohl.
Möglichkeiten einer sinnvollen Beschäftigung
- Agility
- Obedience
- Apportieren
- Intelligenzspielzeug
- Erlernen kleiner Tricks
- Such- und Fährtenspiele
- Ballspielen
Erziehung
Dobermänner sind sehr intelligente Hunde und haben sehr viel Spaß am Erlernen neuer Aufgaben. Deshalb sollten Besitzer dieser Hunderasse immer darauf achten, dass sie den Hund von Anfang an körperlich und geistig auslasten. Es sollte keine Langeweile entstehen, denn dann werden Dobermänner auch mal ungeduldig und frech.
Da die Hunderasse ursprünglich von sehr aggressiven Hunden abstammt, hat sie einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. In der Erziehung sollte stets darauf geachtet werden, dass der Hund nie aggressiv wird und er seine Instinkte kontrollieren kann. Denn sonst wird aus dieser tollen Hunderasse ein gefährliches, unvorhersehbares Risiko. Anfänger, die keine Erfahrung mit Hunden und deren Erziehung haben, sollten deshalb die Finger vom Dobermann lassen.
Sei deshalb in der Erziehung konsequent, aber trotzdem freundlich. So lernt der Dobermann, seine Instinkte zurückzustellen und auf seine Besitzer zu hören.
Ernährung
Da Dobermänner tagsüber viel unterwegs sind und sich austoben, brauchen sie genügend Energie. Diese muss über eine gesunde und ausgewogene Ernährung gesichert sein. Gutes Futter steigert dabei nicht nur die Leistungsfähigkeit und das körperliche Wohlbefinden des Hundes, sondern kann auch die Lebenserwartung erhöhen.
Ob du Trocken- oder Nassfutter fütterst oder doch lieber auf rohes Fleisch (BARF) zurückgreifst, ist dir überlassen. Dobermänner sind in der Regel nicht sehr wählerisch und vertragen alle drei Futterarten gut. Egal für welchen Weg du dich entscheidest: Achte immer darauf, dass dein Hund alle wichtigen Nährstoffe bekommt. Dies kannst du durch einen hohen Fleischanteil ohne Farb- und Konservierungsstoffe sicherstellen. Auch Zucker sollte nicht im Hundefutter zu finden sein. Eine Faustregel besagt: Je kürzer die Zutatenliste bei Fertigfutter, desto gesünder ist das Futter für deinen Hund.
Rassetypische Krankheiten und Vorbeugung
Beim Dobermann können einige erblich bedingten Krankheiten auftreten. Rassetypisch sind das Blue-Dobermann-Syndrom und die Dancing-Dobermann-Disease. Aber auch andere, nicht allein auf diese Rasse beschränkte Krankheiten treten häufiger auf, zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion, Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Erkrankungen des Herzmuskels.
Die beste Vorbeugung besteht darin, den Hund artgerecht zu halten und gesund zu füttern. Auch regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt können Krankheiten frühzeitig aufdecken und die Heilungschancen verbessern. Dann kann diese tolle Hunderasse bis zu 13 Jahre alt werden.