Katzen gehören zu den beliebtesten Haustieren. Derzeit schnurren knapp 14 Mio. Samtpfoten in deutschen Haushalten. Wenn du einer Katze ein Zuhause geben möchtest, gibt es vor der Anschaffung einiges zu bedenken.

Es gibt viele Möglichkeiten, die passende Katze zu finden. In Tierheimen oder bei der Katzennothilfe warten stets dankbare Samtpfoten aller Arten und Altersklassen auf ein neues Zuhause. Auch in Online-Portalen oder Anzeigenmärkten gibt es viele Angebote. Katzenzüchter sind auf spezielle Rassekatzen ausgerichtet, deren Anschaffung wesentlich teurer ist. Es ist wichtig, dass du dich über die Eigenarten und Vorlieben der jeweiligen Katze informierst, damit sie ideal zur Familie passt. Die Mitarbeiter der Tierheime kennen ihre Schützlinge sehr gut, und können diese Fragen beantworten.

Familienrat

Bevor die Katze einzieht, beziehe alle Familienmitglieder mit in die Entscheidung ein. Alle sollten mit dem Zuwachs einverstanden sein. Liegen Katzenallergien vor, nimm von der Anschaffung einer Katze auf jeden Fall Abstand. Eine Katze braucht Zeit, Hinwendung und Pflege. Sie hat viele Bedürfnisse, die in den Familienalltag integriert werden wollen. Katzen können bis zu 20 Jahre alt werden. Die Bereitschaft muss da sein, sich über diese Zeitspanne um das Tier zu kümmern und es im Falle von Krankheit zu pflegen. Es sind weniger die Anschaffungs-, sondern viel mehr die Unterhaltskosten, die zu Buche schlagen: Tierarzt, Futter, Zubehör etc. kosten laufend Geld. Auch die Versorgung der Katze während des Urlaubs oder im Krankheitsfall musst du vorab bedenken.

Freigänger oder Wohnungskatze?

Eine Katze ist freiheitsliebend und am liebsten draußen unterwegs. Ideal ist ein Zuhause, in dem sie selbst entscheiden kann, wann sie kommt und geht, zum Beispiel durch eine Katzenklappe. Ist dies nicht möglich, musst du der Katze manuell die Tür öffnen – zu Zeiten, die ihr am liebsten sind.

Der beste Ort für eine Katze wäre eine Gegend mit viel Grünanlagen in einer verkehrsberuhigten Zone, da der sichere Freigang eine Bereicherung ihres Alltags darstellt und sie ihr Erkundungsverhalten ausleben kann.

Aber auch Katzen, die aus verschiedenen Gründen keinen Freigang bekommen, kannst du artgerecht drinnen halten. Idealerweise hältst du Wohnungskatzen zu zweit, außer sie sind ausgesprochene Einzelgänger und wollen ihren Dosenöffner lieber für sich allein haben. Katzen schlafen viel und können sich auch über längere Zeit selbst beschäftigen. In der Regel bestimmen sie selbst, wann sie spielen oder schmusen wollen.

Katzen spielen gern mit ihren Menschen oder auch allein. Als Spielzeug dienen z.B. Bällchen, Pappkartons usw. Sie klettern auch gern, so dass sie einen Kratz- und Kletterbaum brauchen. Da sie alles gern erkunden, ist grundsätzlich nichts vor ihnen sicher, was du bei der Wohnungsdekoration in Betracht ziehen muss. Da kann durchaus das Ein oder Andere zu Bruch gehen. Es gibt viele kreative und günstige Bastelideen für Beschäftigungsmöglichkeiten, damit sie sich nicht langweilt.

Ob sich die Katze zu einer geselligen Katze oder einem Einzelgänger entwickelt, hängt von den Früherfahrungen als Katzenkind bzw. ihren Anlagen oder der Persönlichkeit ab. Junge Katzen sollten nicht vor der 10. bis 12. Lebenswoche von der Mutter getrennt und übernommen werden.

Auch ältere Katzen gewöhnen sich meist schnell an eine neue Umgebung. Allerdings benötigt die Katze im neuen Heim zunächst einmal Ruhe, um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Bei Adoption einer Katze aus einem Tierheim kannst du viele Fragen über das Tier mit dem Tierheimpersonal besprechen. Das Personal gibt dir Auskunft über Name, Rasse, Geschlecht, besondere Merkmale (tätowiert, geimpft, usw.), Charaktereigenschaften, Sozialverhalten usw. der Katze. Dies erleichtert die Entscheidung bei der Wahl des passenden Stubentigers.

Was benötigt die Katze zum Einzug?

Bevor die Katze einzieht, sind einige Dinge zu besorgen. Du benötigst als Erstausstattung eine Transportbox (für die Abholung und später für Fahrten zum Tierarzt), einen Katzenkorb mit Decke, Futternapf und Wasserschalen, katzengerechtes Katzenfutter, eine Katzentoilette pro Katze und Kletterbaum und Kratzbretter. Katzen schlafen auch gern in Pappkartons, im Bett oder in Schränken. Wundere dich also nicht, wenn sie einen anderen Schlafplatz als ihr Körbchen wählt und diesen auch immer mal wieder wechselt. Biete ihr mehrere Schlaf- und Ruheplätze an. Auch am Fenster sitzt sie gern und beobachtet die Welt draußen.

Spielsachen

Achte beim Kauf von Spielsachen darauf, dass sie sicher sind und der Katze nicht schaden können: Fellmäuse mit Augen, Nasen aus Kunststoffnägeln und Plastikkern können zu Verletzungen führen. Die Gefahr des Verschluckens besteht bei Bällen aus Styropor- und Schaumstoffen bzw. Alufolie oder Nähgarn. Angeln mit langen Schnüren Bergen die Gefahr des Strangulierens. Laserpointer können Augenschäden anrichten. Es besteht auch Verletzungsgefahr durch Metall-, Kunststoff-, Draht- oder Glasteile im Fell- oder Plastikspielzeug. Nach dem Gesetz (§ 2 Tierschutzgesetz) ist jeder Tierhalter verpflichtet, das Tier angemessen zu pflegen, zu ernähren, eine artgerechte Bewegung zu gewährleisten und artgerecht unterzubringen.

Artgerechte Ernährung der Katze

Die Katze ist normalerweise ein Beutetierfresser, der Mäuse und Vögel jagt. Eine Katze benötigt vor allem tierisches Eiweiß und Fett, außerdem Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe. Daher solltest du hochwertiges Fertigfutter mit hohem Fleischanteil und ohne Zusatzstoffe füttern, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Die Katze mit selbst zusammengestelltem Futter (Barf) zu ernähren ist ebenfalls möglich, wenn es sich um eine ausgewogene Kost handelt. Trockenfutter ist als Hauptfutter nicht geeignet. Richte den Futterplatz in einer ruhigen Ecke ein, wo sie ungestört fressen kann. Das ideale Katzenfutter zu finden ist nicht einfach. Führe Futterumstellungen langsam durch und mische das alte zum Umgewöhnen noch unter das neue Futter. Bei der Abholung aus dem Tierheim ist es ratsam, etwas vom Futter, was sie dort bekommen hat, für den Übergang mitzunehmen.

Fellpflege

Katzen verwenden sehr viel Zeit für die Fellpflege und putzen sich. Störe sie hierbei nicht. Beim Putzen verschlucken Katzen ihre Haare, was zu Verdauungsschwierigkeiten führen kann. Um dies zu verhindern, fressen Katzen Gras, um die Haare wieder auswürgen zu können. Daher biete einer Wohnungskatze Katzengras an. Da Katzen viel haaren, bürste regelmäßig ihr Fell.

Trinkverhalten

Katzen benötigen sauberes Trinkwasser, das du ihnen ständig zur Verfügung stellen und regelmäßig auswechseln solltest, auch wenn sie eher wenig trinken. Sie decken ihren Flüssigkeitsbedarf größtenteils über das Futter. Stelle Wasser- und Futterstellen  getrennt auf. Biete Wohnungskatzen am besten mehrere Schälchen in der Wohnung verteilt an. Auch Trinkbrunnen können die Katze zum Trinken animieren. Freigänger decken ihren Flüssigkeitsbedarf meist draußen in Pfützen oder Schälchen mit Regenwasser, da sie Leitungswasser oft nicht mögen.

Tierarzt

Bei mittleren bis schweren Verletzungen stelle deine Katze einem Tierarzt vor. Ebenso bei Krankheiten bzw. Anzeichen wie Unwohlsein, Durchfall, Appetitlosigkeit, Wurmbefall usw. bringe die Katze zum Tierarzt. Auch die erforderlichen Impfungen und Kastrationen führt der Tierarzt durch. Informiere dich vorab über Empfehlungen für gute Tierärzte, die sich speziell mit Kleintieren gut auskennen. Mit Mikrochip oder einer Tätowierung kannst du deine Katze registrieren lassen, damit sie im Verlustfall zugeordnet werden kann.

Die Erziehung von Katzen

„Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“ ist ein bekanntes Sprichwort. Stimmt! Katzen sind Freigeister mit ausgeprägtem Willen, die sich ungern unterordnen. Dennoch kannst du deiner Katze mit viel Geduld und Hinwendung zu verstehen geben, was sie darf oder auch nicht. Hierbei sind Verständnis und Beobachtungsgabe ganz wichtig, um das gegenseitige Vertrauen zu fördern. Denn Katzen brauchen viel Zuneigung und reagieren sehr empfindlich auf strenge laute Worte und Strafen.

Stubenreinheit

Nach dem Schläfchen und nach dem Fressen bringe die Katze zu ihrem Katzenklo, sofern sie noch nicht stubenrein ist. Dabei beachte, dass die Toilette immer sauber und geruchsfrei sein soll, da Katzen geruchsempfindlich sind und unsaubere Toiletten meiden. Das Katzenstreu sollte keine Geruchszusätze enthalten. Lasse dich im Fachhandel über gutes Katzenstreu beraten. Jede Katze braucht ihre eigene Toilette.

Urlaub mit Katzen

Katzen fühlen sich im heimischen Revier am wohlsten. Deshalb sollte sich, wenn möglich, ein Katzenfreund im Urlaub um die Katze zu Hause kümmern, wo er sie füttert, streichelt, mit ihr spielt und ihren Gesundheitszustand kontrolliert. Auch Tierheime oder Tierpensionen können die Betreuung übernehmen. Hierzu kann mit dem Pfleger ein Betreuungsvertrag abgeschlossen werden. Hier findest du einen Muster Betreuungsvertrag.

Tipps zur Beurteilung von Tierheimen/Tierpensionen

Um kurze Zeiträume zu überbrücken oder als Hilfe in bestimmten Lebenssituationen hilft die Unterbringung in einem Tierheim oder einer Tierpension. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

Wie werden die Tiere gehalten? Liegt ein Sachkundenachweis nach § 11 TierSchG vor? Gibt es sachkundige Betreuer? Kann das gewohnte Futter gegeben werden? Werden Medikamente nach Anweisung bei Bedarf gegeben? Ist alles sauber? Wird tierärztliche Betreuung gewährleistet?

Fazit

Katzen gehören nicht umsonst zu den beliebtesten Haustieren. Wer einmal dem Charme einer Samtpfote verfallen ist, wird ihre Anwesenheit nicht mehr missen wollen.