Hunde lieben es, ohne Leine frei zu laufen. Dies funktioniert nur sicher, wenn der Hund jederzeit auf Kommando zurückkommt, wem oder was er auch immer gerade hinterher jagen will. Das Training mit Schleppleine dient in erster Linie dazu, genau diese Abrufbarkeit des Hundes zu üben. Zudem stärkt es die Beziehung zwischen Hund und Mensch und baut gegenseitiges Vertrauen auf. Es ist grundsätzlich für alle Hunde aller Altersklassen geeignet. Erfahre hier alles über den Einstieg über das Training mit Schleppleine für dich und deinen Hund.

Welche Hunde können vom Training mit Schleppleine profitieren?

Das Training zielt in erster Linie auf die Abrufbarkeit des Hundes hin. Es können daher speziell Hunde mit starkem Jagdtrieb und auch Junghunde von diesem Training profitieren. Eine Schleppleine ist auch von Vorteil in Bereichen, in denen der Hund zwar viel Platz zum Toben hat, aber nicht abgeleint werden darf, wie z.B. in öffentlichen Parks.

Welche Ausrüstung benötigst du?

Eine Schleppleine ist mindestens fünf und bis zu 15 Meter lang und richtet sich nach Größe und Gewicht des Hundes. Je kleiner und leichter der Hund ist, desto länger darf die Schleppleine sein. Da sie sehr beansprucht und fast ausschließlich über den Boden und durchs Gestrüpp gezogen wird, sollte sie aus einem robusten, leichten und pflegeleichten Material bestehen. Sie darf keine Schlaufen und Ösen haben, da sich diese in Ästen oder Büschen verfangen könnten. Befestige die Schleppleine immer an einem Brustgeschirr, nie an einem Halsband. Denn wenn du richtig an der Leine ruckst, übt ein Halsband zu viel Druck auf die Halswirbelsäule des Hundes aus und kann zu Schmerzen und Verletzungen führen. Für dich selbst als Hundehalter können griffige Handschuhe nützlich sein, und trage auch immer festes Schuhwerk.

Wie beginnt das Training mit Schleppleine?

In erster Linie sollte die Schleppleine immer eine lose Verbindung, d.h, ohne Zug, zwischen dir und deinem Hund sein. Er muss dies vielleicht erst lernen und auch, dass die Leine kein tolles, neues Spielzeug ist. Begegne derlei Aktivitäten immer mit einem klaren „Aus!“. Belohne deinen Hund, wenn er mit lockerer Leine neben dir läuft, mit deiner Stimme oder einem Leckerli. Belohne ihn auch, wenn er aufmerksam zu dir schaut. Der Hund soll die Schleppleine als etwas Positives erfahren, was eure Spaziergänge erleichtert. Daher bestrafe deinen Hund nicht, wenn er nicht auf Anhieb alles richtig macht, sondern belohne stattdessen erwünschtes Verhalten.

Während des Trainings

Es ist wichtig, dass du deinen Hund während des Trainings konsequent beobachtest. Denn es geht darum, dass du ihn jederzeit zurückrufen kannst, auch wenn ihn ein Reiz verführt. Versuche, dies vorher schon zu bemerken und rufe ihn dann mit dem immer gleichen Kommando, z.B. „Komm her“ zu dir zurück. Belohne ihn, wenn er zu dir kommt und biete ihm als Attraktion etwas zum Spielen an. Übe so oft wie möglich den Rückruf. Klappt dies nicht, weil er bereits seine Aufmerksamkeit an irgendetwas anderes verloren hat, kommt deine Schleppleine zum Einsatz: Hole deinen Hund mithilfe der Schleppleine zu dir zurück und verstärke das mit Belohnung, z.B. über Stimme. Irgendwann, wenn das gut klappt, kannst du die Schleppleine loslassen und sie einfach über den Boden schleifen lassen. Im Notfall trittst du auf die Leine, so dass dein Hund von seiner Attraktion ablässt. So lernt er, mit der Aufmerksamkeit bei dir zu bleiben und auf deine Kommandos zu hören.

Was ist das Ziel des Trainings?

Beim Training mit Schleppleine halte diese fest, so lange bis du deinen Hund zu fast 100% abrufen kannst. Irgendwann kannst du die Leine loslassen und über den Boden schleifen lassen. Das Ziel ist es, deinen Hund jederzeit auch ohne Kontrolle durch eine Leine abrufen zu können.

Was sind die Vorteile beim Training mit Schleppleine?

Bei dieser Art des Trainings hast du deinen Hund einerseits angeleint, so dass du jederzeit auf ihn einwirken und ihn abrufen kannst. Andererseits hat er ein Maximum an Freiheit und kann sich ohne lästigen Zug an kurzer Leine frei bewegen. Zudem ist es eine hervorragende Möglichkeit, die Beziehung zwischen dir und deinem Hund zu vertiefen, da du ständig mit der Aufmerksamkeit bei ihm bist und umgekehrt. Es ist eine perfekte Variante, sich noch besser kennen zu lernen und aufeinander ein- bzw. abzustimmen. Auch die Leinenführigkeit bei Hunden, die zum Ziehen neigen, verbessert sich.

Was ist noch zu beachten?

Wichtig ist, dass du konzentriert mit deinem Hund arbeitest und klar und konsequent in deiner Kommunikation bist. Vieles muss er beim Training mit Schleppleine noch lernen, und du darfst ihn nicht durch Inkonsequenz verwirren. Plane zudem beim Gassi gehen immer Zeit zum Spielen und Toben ein und berücksichtige, ob und wie lange dein Hund konzentriert mitarbeiten kann. Denn das Training soll ja euch beiden Spaß machen. Falls du unsicher bist oder den Einstieg allein nicht gut findest, lasse dich von einem Trainer beraten oder besuche eine gute Hundeschule. Nutze auch die Gelegenheit, dich immer wieder mit Gleichgesinnten austauschen.