Katzen sind die einzigen Haustiere, die sich draußen frei aufhalten und unkontrolliert Freigang genießen dürfen. Dementsprechend sind viele Katzen in Gärten, auf Terrassen und unter den Büschen unterwegs. Je nach Persönlichkeit sind sie entweder zurückhaltend und halten sich von fremden Menschen fern, während andere Exemplare durchaus zutraulich sind. Sei es, dass sie sich eine kleine Streicheleinheit oder ein Leckerli abholen wollen – sie haben keine Scheu, auf Fremde zuzugehen oder sogar fremde Wohnungen oder Häuser zu betreten. Nun ist nicht gleich jede Katze dieser Art eine heimatlose Katze. Wenn dir eine Katze zugelaufen ist, solltest du zunächst herausfinden, ob es eine umherziehende Nachbarskatze oder wirklich ein Streuner ist, um dann entscheiden zu können, was zu tun ist.

Streuner erkennen

Dir ist eine Katze zugelaufen? In erster Linie gilt es herauszufinden, ob du es tatsächlich mit einem Streuner zu tun hast oder mit einer „normalen“ Katze auf ihrem täglichen Streifzug. Dies lässt sich an ihrem Äußeren gut erkennen: Sie sind gut genährt, haben ein gesundes Fell, sehen gesund aus und wirken fit und munter.

Streuner kannst du an folgenden Merkmalen erkennen:

  • struppiges Fell
  • Unterernährung
  • tränende, stumpfe Augen
  • Verletzungen
  • schlechter Allgemeinzustand.

Dieser Merkmale können einzeln oder gemeinsam auftreten, und dann solltest du auf jeden Fall handeln.

Einfangen der zugelaufenen Katze

Versuche zunächst, deine Fundkatze einzufangen. Locke sie mit Futter an und packe sie in eine Transportbox o.ä. Womöglich musst du geduldig sein, bis du ihr Vertrauen gewinnst und sie sich einfangen lässt. Parallel dazu kannst du im Internet in entsprechenden Datenbanken suchen, ob eine Katze dieser Art vermisst wird, und selbst eine Fundanzeige aufgeben. Du kannst auch schon einmal die Tierheime deiner Umgebung anrufen und sie über deine Beobachtung informieren, denn womöglich hat schon jemand seine Katze dort als vermisst gemeldet.

Abgabe im Tierheim

Wenn du die Katze eingefangen hast, stelle sie direkt einem Tierheim oder Tierarzt vor: Zum einen bekommt sie dort die notwendige Behandlung und Pflege, zum anderen kann dort womöglich ein Besitzer ermittelt werden. Denn sofern die Katze gechipt und registriert ist, kann dieser ausgelesen und Katze und Halter so wieder zusammen gebracht werden. Denn nicht jeder Streuner ist unbedingt herrenlos; manche Katzen sind verloren gegangen, haben womöglich lange Wege hinter sich und werden irgendwo schmerzlich vermisst. Das Tierheim wird sich zudem um weitere notwendige Formalitäten kümmern.

Behalten der Fundkatze

Wichtig ist: Einfach behalten darfst du deine Fundkatze nicht. Hast du den Eindruck, dass die Katze nicht zu denen gehört, die sich neben ihrem regulären Zuhause bei dir schlicht ein zweites Standbein für Futter aufbauen möchten, musst du in jedem Fall handeln, d.h. die Katze im Tierheim abgeben. Zum einen hilfst zu der Katze damit aus ihrer Not und zum anderen liegt darin die Chance, dass sie zu ihrem Besitzer zurückgebracht werden kann. Es ist verständlich, dass eine vermeintlich herrenlose Katze entsprechende Emotionen weckt und vielleicht auch den Wunsch, sie zu behalten. Schlagen alle Vermittlungsversuche fehl und es findet sich tatsächlich kein Besitzer, kannst du nach einer Wartefrist von sechs Monaten die Katze adoptieren. Womöglich kannst du auch während dieser Zeit in Absprache mit dem Tierheim als Pflegestelle fungieren.