Aus fremden Ländern, beispielsweise im Urlaub, ist uns der Anblick streunender Katzen vertraut. Oftmals gehört er zum normalen Straßenbild. Viele wissen nicht, dass auch hierzulande rund 3 Mio. streunender Katzen und Kater leben – ohne Zuhause, ohne ärztliche Versorgung und ohne Zugang zu Futter. Zwar sind Katzen Freigeister, die am liebsten draußen ihr Revier erkunden; dennoch kommen sie ohne menschliche Hilfe und Fürsorge nicht gut zurecht. Die meisten sind krank und leiden an Mangelernährung, Haut- und Augenkrankheiten und Wurmbefall. Fast alle Streuner sind Nachkommen nicht kastrierter Hauskatzen. Sie sind der Hauptgrund für das Elend der heimatlosen Katzen und Kater, welches sich meist im Verborgenen abspielt. Wer darauf achtet, seine Katze bzw. seinen Kater rechtzeitig und richtig kastrieren zu lassen, leistet einen wichtigen Beitrag, damit die Überpolulation unter heimatlosen Katzen abnimmt bzw. nicht weiter zunimmt.

Wissenswertes zur Kastration

Kastration von Katzen und Katern ist nicht nur ein immens wichtiger Beitrag zur Eindämmung der Katzenpopulation, sondern trägt auch zu einem harmonischen Zusammenleben zwischen Mensch und Samtpfote bei. Da die Tiere keine Geschlechtshormone mehr produzieren, nimmt typisches, teilweise aggressives, Triebverhalten ab bzw. entfällt komplett. Somit solltest du auch eine reine Wohnungskatze immer kastrieren lassen.

Kastration oder Sterilisation?

Es herrscht immer wieder Verwirrung hinsichtlich dieser beiden Begriffe. Denn sowohl Katzen als auch Kater können kastriert oder auch sterilisiert werden.

Bei der Kastration des Katers werden die Hoden bei der OP entfernt. Sie wird vor der Geschlechtsreife durchgeführt, d.h. zwischen dem 8. und 10. Lebensmonat. Die Sterilisation des Katers sollte auch um diese Zeit stattfinden. Hierbei werden während der OP die Samenleiter durchtrennt.

Die Kastration der Katze wird vor der Geschlechtsreife durchgeführt, d.h. zwischen dem 5. und 9. Lebensmonat. Hierbei werden die Eierstöcke entfernt. Keinesfalls darf die Katze dabei rollig sein, weil dies zu dieser Zeit aufgrund der starken Durchblutung der Gefäße zu Komplikationen währen des Eingriffs führen kann. Bei der Sterilisation der Katze, die ebenfalls während dieser Zeit stattfinden sollte, werden die Eileiter durchtrennt.

Durch alle Eingriffe wird das Tier zeugungsunfähig bzw. unfruchtbar. Bei Kastrationen verschwindet triebhaftes Verhalten fast vollständig, wohingegen es bei Sterilisationen erhalten bleibt. Kater neigen zu Aggressivität und zum Markieren, Katzen werden immer noch rollig und neigen zum Schreien. Kastrierte Tiere werden allgemein ruhiger und gemütlicher, was zu Gewichtszunahme führen kann. Achte daher besonders auf gute und ausgewogene Ernährung deiner Samtpfote.

Kastrationspflicht

Es gibt keine generelle Kastrationspflicht, wobei aber immer mehr deutsche Gemeinden diese einführen. Viele Vereine und Tierschutzorganisationen kämpfen für eine Katzenschutzverordnung, wonach alle Freigänger kastriert, gechipt und registriert werden müssen. Gemeinden, die eine Kastrationspflicht eingeführt haben, können berichten, dass sich die Zahl der Katzen in Tierheimen seitdem deutlich verringert hat.

Deine Verantwortung als Tierhalter

Wenn du einer lieben Samtpfote aus dem Tierheim ein neues Zuhause gibst, wird diese bereits kastriert sein. Lasse dich anderenfalls von deinem Tierarzt beraten, welche Methode die beste für deine Katze oder deinen Kater ist. Zum Wohle nicht nur deines eigenen Tieres solltest du den Eingriff in jedem Fall durchführen lassen. Katzen und Kater erholen sich sehr schnell davon und können sich fortan sorgenfrei in der Natur bewegen.