Ob weiß, braun, schwarz, gescheckt, mit langen oder kurzen Haaren: Meerschweinchen gibt es in zahlreichen Farb- und Fellvariationen. Diese Kriterien sind auch die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen Meerschweinchen-Rassen. Die einzelnen Meerschweinchen-Rassen im Überblick findest du im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Zuchtziel ist stets besonders hübsches Aussehen der Meerschweinchen
Die Meerschweinchen-Zucht begann etwa im 16. Jahrhundert mit dem Ziel, Rassen mit besonderem und hübschem Aussehen hervorzubringen. Grundsätzlich werden Meerschweinchen-Rassen in Kurzhaar- und Langhaar-Meerschweinchen unterteilt. Innerhalb dieser beiden Kategorien gibt es zahlreiche weitere Züchtungen. Hinzu kommen als separate Meerschweinchen-Rasse die Satin- und Nacktmeerschweinchen. Übrigens lassen sich, anders als bei anderen Tierarten, im Prinzip keine Rückschlüsse auf die Persönlichkeit oder Charaktereigenschaften eines Meerschweinchens ziehen. Auch wenn manche Rassen sich als „Anfänger-Rasse“ bezeichnen, stellen diese Tiere die gleichen hohen Ansprüche an ihre Haltung wie alle anderen auch.
Die Kurzhaar-Meerschweinchen-Rassen
Vertreter dieser Meerschweinchen-Rassen haben ein kurzes, eng anliegendes Fell. Das macht sie felltechnisch sehr pflegeleicht. Hierzu gehören beispielsweise Glatthaar-Meerschweinchen. Diese Tiere ähneln dem Wild-Meerschweinchen in Peru, was vor rund 5000 Jahren als Fleischlieferant diente. Heute gehört es zu den bekanntesten und am verbreitetsten Rassen. Sein rund 3 cm langes Fell liegt eng am Körper an, hat keinerlei Rosetten oder Löckchen und ist daher sehr pflegeleicht. Krankheiten sind aufgrund des kurzen Fells schnell und leicht erkennbar, was sie zu beliebten Anfänger-Tieren macht. Weitere Kurzhaar-Meerschweinchen-Rassen sind American Crested-, Irish Crested und English Crested-Meerschweinchen, Rosetten– und Rex-Meerschweinchen.
Die Langhaar-Meerschweinchen-Rassen
Wie der Name schon sagt, haben Vertreter dieser Meerschweinchen-Rasse langes Fell. Dieses ist recht pflegeintensiv, und du solltest es regelmäßig vorsichtig kürzen. Dies ist vor allem im heißen Sommer wichtig, damit die Tiere keinen Hitzschlag erleiden. Das Fell darf beim Laufen nicht über den Boden schleifen und das Tier dadurch behindern. Besonders am Popo solltest du auf kurzes Fell achten, damit sich dort keine Keime oder Bakterien ansiedeln. Es gibt zahllose Fellvarianten der Langhaar-Meerschweinchen: Wirbel nur am Kopf oder an den Flanken oder Schultern, kurzes Fell am Kopf, und langes am Körper, verschiedene Scheitelformen, usw. Vertreter dieser Meerschweinchen-Rasse sind beispielsweise das seltene Alpaka-, das Angora-, das Coronet-, sowie das Merino-, Peruaner-, Sheltie– oder Texel-Meerschweinchen. Zu den Meerschweinchen-Rassen mit mittellangem Fell gehören die CH-Teddy und US-Teddy-Meerschweinchen.
Nackthaar-Meerschweinchen
Diese Meerschweinchen-Rasse hat gar kein Fell, und die Züchtung dieser Rasse wird kontrovers betrachtet. Da die kleinen Kerlchen nackt sind, sind sie Temperaturschwankungen und Verletzungen leichter ausgesetzt als behaarte Artgenossen. Deswegen darfst du sie nur im Sommer, gut vor Sonneneinstrahlung geschützt, im Freien halten. Des Weiteren darfst du diese Rasse aufgrund der erhöhten Verletzungsgefahr nicht zusammen mit anderen Meeri-Rassen halten. Zudem braucht das Nackt-Meeri größere Futterrationen als andere Rassen, da sein Körper aufgrund des fehlenden Fells mehr Energie benötigt. Vertreter der Nackthaar-Meerschweinchen heißen Baldwin und Skinny. Sie werden erst seit den 1970er-Jahren gezüchtet und sind vor allem in Nordamerika und Kanada beliebt.
Satin-Meerschweinchen
Auch hier ist der Name Programm: Satin-Meerschweinchen haben ein besonders schön seidiges, glänzendes Fell. Die Züchtung begann in den 1980er-Jahren in den USA, von wo aus sie nach Deutschland kamen. Es gibt sie in vielen Farben und Fellzeichnungen. Satin-Meerschweinchen mit ihrem typischen glänzenden Fell kommen in nahezu allen Rassen vor. Unglücklicherweise leiden die Tiere oft an Osteodystrophie, einer Aufweichung der Knochensubstanz.