In Deutschland ist etwa jede zweite Katze von Übergewicht betroffen. Übermäßiges Verwöhnen durch zu viel oder falsches Futter oder zu viele ungesunde Leckerlis führen zu dicken und faulen Stubentigern. Dabei gefährdet das Übergewicht die Katze und ihre Gesundheit und sogar eure gemeinsame Zeit, denn die Lebenserwartung dicker Katzen ist um bis zu zwei Jahre verkürzt.

Ursachen für das Übergewicht von Katzen

Ähnlich wie beim Menschen entsteht auch das Übergewicht einer Katze durch eine Kombination aus zu viel Futter und zu wenig Bewegung. In seltenen Fällen können Erkrankungen das Übergewicht begünstigen. In der Regel aber sind Haltungsfehler dafür verantwortlich. Viel zu oft lassen sich Tierhalter von ihrer bettelnden Katze beeinflussen und verlieren den Überblick über vergebene Leckerlis. Dabei sollten die Tiere diese nur in Ausnahmefällen bekommen. Viele Katzenhalter versorgen ihren Stubentiger auch mit menschlichen Nahrungsmitteln vom Tisch. Dieses Verhalten muss dringend Tabu sein! Was auch oft übersehen wird: Besonders ältere und kastrierte Katzen haben einen niedrigeren Kalorienbedarf, und du darfst sie nur sparsam füttern.

Woran erkenne ich, dass meine Katze zu dick ist?

Eine Gewichtsangabe lässt sich pauschal nicht geben, da unterschiedliche Katzenrassen auch unterschiedliche Idealgewichte haben und Weibchen generell weniger wiegen als Kater. So liegt das Durchschnittsgewicht schlanker Rassen wie Abessinier oder Siam zwischen 3 und 5 kg, während robuste Rassen wie Maine Coon bis zu 9 kg auf die Waage bringen dürfen. Bei einer gesunden Katze solltest du von oben die Taille gut sehen können. Hast du eine Langhaarkatze, musst du eventuell vorher das Fell glattstreichen. Rippen und Rückenwirbel sind zwar nicht sichtbar, werden aber beim Tasten deutlich. Kannst du also weder die Taille sehen noch die Rippen spüren, dann ist deine Katze vermutlich zu dick.

Risiken und Folgeerkrankungen

Es gibt deutliche Parallelen, wie Übergewicht sowohl den Menschen als auch die Katze beeinflusst. Die Liste der Risiken und Folgeerkrankungen liest sich tatsächlich für beide sehr ähnlich. Übergewicht ist zunächst einmal unangenehm und schränkt die Bewegungsfreiheit ein. Die daraus resultierende Bewegungsunlust setzt den Teufelskreis auch noch fort. Übergewicht belastet die Gelenke und führt dadurch zur Arthrose. Hinzu kommen Atembeschwerden, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Fettleber, Diabetes und ein erhöhtes Krebsrisiko. Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit haben viele übergewichtige Katzen Probleme bei der Fellpflege und beim Toilettengang. Letzteres führt häufig zu Harnsteinen und Erkrankungen der unteren Harnwege.

Gesundes Abnehmen für die Katze

Prinzipiell gilt: Mache nichts ohne Absprache mit deinem Tierarzt. Hat dieser die Diagnose auf Übergewicht erstellt, steht er dir sicher mit Rat und Tat zur Seite oder erstellt gemeinsam mit dir sogar einen Diätplan.

Eine Radikal- oder gar Nulldiät ist für eine Katze höchst ungesund. Als gute Faustregel hat sich bewährt, die bisherige Tagesration auf 80% der ursprünglichen Futtermenge zu reduzieren. Alternativ kannst du auch auf Diätfutter mit geringerem Kaloriengehalt umsteigen.

Am Wichtigsten ist es aber, das Bewegungspensum der Katze zu erhöhen. Hier bist auch du als Tierhalter aktiv gefragt. Zum Glück spielen Katzen sehr gerne und sind dadurch gut zu motivieren. Nimm dir jeden Tag bewusst Zeit, um deine Katze durch die Gegend zu jagen. Von der einfachen Stoffmaus, über Angeln bis hin zu selbst gebastelten Spielideen sind deiner Kreativität dabei keine Grenzen gesetzt.

Wie es gar nicht erst zum Übergewicht kommt

Vorbeugung ist immer besser als Abnehmen. Achte auf ein gesundes zucker- und getreidefreies Hauptfutter und gehe mit Trockenfutter bzw. Leckerlis eher sparsam um. Gib deiner Katze niemals Milch, sondern nur Wasser zu trinken. Zwar gibt es spezielle laktosefreie Milch für Katzen, die aber recht viel Fett enthält. Notfalls kannst du sie mit Wasser mischen. Trennt eure Essensbereiche strikt und füttere deine Katze nicht vom eigenen Teller. Ist deine Katze Freigänger, hat sie wahrscheinlich ohnehin genug Auslauf. Bei einer Wohnungskatze musst du dir aber aktiv Zeit nehmen mit ihr zu spielen und sie richtig austoben zu lassen.