Irgendwann ist es so weit und dein vierbeiniger Freund kommt in die Jahre. So wie bei uns, geht auch das Altern bei Hunden mit allerlei Veränderungen einher. Diese sind sowohl physischer als auch psychischer Art, und du hast einige Möglichkeiten, deinem alternden Hund in dieser Lebensphase zu helfen.
Wann ist ein Hund alt?
Die bekannte Umrechnungsformel, dass ein Hundejahr in etwa sieben Menschenjahren entspricht, hilft zunächst bei der ungefähren Einschätzung. Du weißt also, dass dein zehnjähriger Hund ungefähr einem siebzigjährigen Menschen entspricht. Aber wir wissen auch: Man ist nur so alt, wie man sich fühlt! Das tatsächliche Alter des Hundes ist das eine, das andere ist, wie er sich fühlt.
Verschiedene Faktoren beeinflussen den Alterungsprozess
Während manch zwölfjähriger Hund noch quietschfidel ist, hat ein anderer sechsjähriger Hund womöglich schon erste Alterserscheinungen. Wie fit dein Hund ist, beziehungsweise wie schnell sein Alterungsprozess voranschreitet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Rasse, Ernährung, Bewegung und Beschäftigung beeinflussen, ob und wie stark die voranschreitenden Jahre bei deinem Hund ihre Spuren hinterlassen. Übrigens haben kleine Rassen tendenziell eine höhere Lebenserwartung als große Rassen.
Äußerliche Merkmale des Alterns
Eines Tages wird das Alter seinen Tribut fordern, und du wirst erste Merkmale an deinem Hund entdecken, die dir zeigen, dass er alt wird. Äußerlich kannst du beispielsweise folgendes wahrnehmen:
- erste graue Haare im Fell
- Schwierigkeiten beim Aufstehen
- langsameres Tempo beim Gassigehen
- möglicherweise Vermindertes Hör- und Sehvermögen
- erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis
- Gewichtszunahme oder auch -abnahme
- Zahnprobleme
- Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder HD
Diese Symptome können, aber müssen nicht gemeinsam auftreten. Oftmals entwickeln sie sich nach und nach mit der Zeit.
Praktische Tipps, um deinem alten Hund zu helfen
Du hast einige Möglichkeiten, deinem Hund in dieser Lebensphase zu helfen. Zunächst beobachte ihn genau, und wenn du ihn gut kennst, wirst du kleine Veränderungen ohnehin schnell bemerken. Gehe bestmöglich auf seine Bedürfnisse ein: Dein Senior-Hund ist nicht mehr so gut zu Fuß? Dann plane mehr Zeit für den Spaziergang ein und mache kürzere Runden. Achte zudem darauf, dass er sich möglichst gelenkschonend bewegt: Vermeide Stufen und Treppen sowie kalte und harte Böden als Liegeplatz. Mit vermindertem Bewegungsdrang geht auch ein veränderter Stoffwechsel einher, so dass du möglicherweise sein Futter umstellen oder die Portionen verkleinern musst. Nährstoff- und vitaminreiches Futter ist in dieser Lebensphase wichtig, wobei du zu große Umstellungen allerdings vermeiden solltest. Hast du deinem Hund beispielsweise all die Jahre Dosenfutter gefüttert, ist es nicht sinnvoll, seinen Organismus auf BARF umzustellen. Lasse dich im Zweifel von deinem Tierarzt hierzu beraten.
Psychische Anzeichen
Auch psychisch kannst du erkennen, dass dein Hund älter wird, wenn ihm die Veränderungen des Alters bewusst werden. Hunde merken, dass sich ihr Körper verändert. Vielleicht mag er gern spielen oder toben, aber spürt, dass ihm die Kraft dazu fehlt. Hunde im Seniorenalter werden oft in sich gekehrt, ziehen sich zurück und werden generell ruhiger. Manche entwickeln außerdem, ähnlich menschlichen Senioren, eine Art „Schrulligkeit“. Womöglich wissen sie nicht genau, was sie wollen, sind unwirsch oder zeigen verändertes Fressverhalten. Auch Anzeichen von Demenz sind möglich. Näheres über Demenz bei Hunden liest du hier. Begegne diesen Eigenarten vor allem mit Liebe und Verständnis, ohne deinen Hund andererseits zu „vermenschlichen“.
Betrachte den Alterungsprozess als Segen
Es ist nicht leicht, deinen Hund altern zu sehen, vor allem, wenn ihn die Begleiterscheinungen zusehend einschränken. Andererseits gehört dies zum Leben dazu. Dein Hund ist nun schon viele Jahre an deiner Seite, ihr habt viel zusammen erlebt, was euch zusammengeschweißt hat. Deinen Hund in dieser Zeit begleiten zu dürfen, ist ein großer Segen, denn er wird dir dafür unendlich dankbar sein. Das Gefühl, besonders geliebt zu sein, wird ihm viel Kraft geben. Nun braucht er dich mehr denn je, auch wenn er aufgrund seiner Lebenserfahrung und Reife meist eine gewisse Gelassenheit entwickelt hat. Leider trennen sich viele Menschen während dieser Zeit von ihrem Hund – nicht immer freiwillig, aber auch, weil sie die Last nicht mehr tragen können oder möchten. Daher warten viele Senior-Hunde auf ein liebevolles Zuhause, die nicht minder dankbar sind, als wenn sie ihr ganzes Leben mit dir geteilt hätten. Vielleicht magst du einem weisen vierbeinigen Senior einen glücklichen Lebensabend schenken? Dies sind Adressen, um einen solchen Freund zu finden: