Bello kann nicht gut allein sein oder kläfft jeden an? Er zieht an der Leine und lässt sich nicht gut erziehen? Das klingt nach Fällen für den Hundepsychologen. Es klingt schon ein wenig verrückt, Hunde „auf die Couch“ zum Hundepsychologen zu schicken. Dabei kann ein guter Hundepsychologe durchaus gute Dienste für Hund und Halter leisten und beiden eine wertvolle Unterstützung sein. Was genau macht ein Hundepsychologe?
Inhaltsverzeichnis
Begriffsklärung: Hundepsychologie
Hundepsychologie ist ein Studiengang, der sich in erster Linie an Menschen in Tierberufen richtet, wie beispielsweise Tierphysiotherapeuten, Tierarzthelfer, Hundezüchter, Mitarbeiter in Tierheimen etc. Aber auch private Tierhalter können das Studium zum Hundepsychologen absolvieren. Das Studium beinhaltet umfassende Lernblöcke in Theorie und Praxis wie artgerechte Haltung und Ernährung, Verhaltenslehre und -training, Gesundheit und Anatomie, uvm. Die Dauer des Studiums beträgt rund 12 Monate und endet mit einer Prüfung und entsprechendem Zertifikat.
Einsatzbereiche des Hundepsychologen
Das Einsatzgebiet eines Hundepsychologen ist sehr vielfältig. Angelehnt an das breite Spektrum der Ausbildung kann er in allen praktischen alltäglichen Situationen, denen sich Hund und Halter stellen müssen, beratend zur Seite stehen. Viele Hundehalter wenden sich allerdings erst an einen Hundepsychologen, wenn schon „Not am Mann“ ist, d.h. es offensichtliche Schwierigkeiten im Zusammenleben mit Mensch und Hund gibt. Daher ist ein Hundepsychologe meist Ansprechpartner bei auftretenden Verhaltensproblemen, die der Hund plötzlich oder mit der Zeit entwickelt hat und mit denen der Hundehalter allein nicht (mehr) zurechtkommt.
Vorbeugende Beratung
Damit es gar nicht erst so weit kommt und Stress zwischen Hund und Halter entsteht, kann der Tierhalter schon im Vorfeld einen Hundepsychologen zu Rate ziehen – sogar schon vor der Anschaffung eines Hundes. In gemeinsamen Gesprächen entwickelt der Hundepsychologe zusammen mit dem angehenden Hundehalter, welche Vorstellungen er von einem Hund hat, welche Rasse am besten zu ihm passt usw. Des Weiteren klärt der Hundepsychologe umfangreich darüber auf, wie Hunde ticken und was ihre typischen Verhaltensweisen sind. Denn leider resultieren die meisten Missverständnisse zwischen Hund und Halter aus mangelndem Wissen darüber, wie Hunde wirklich funktionieren. Bei der Beratung durch einen Hundepsychologen geht es also nicht primär darum, den Hund zu ändern, sondern gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten, die dem Hund helfen, zu normalen bzw. natürlichen Verhaltensmustern zurückzufinden.
Wie findest du einen guten Hundepsychologen?
Bei der Auswahl eines guten Hundepsychologen kannst du ähnlich vorgehen wie bei der Auswahl eines guten Arztes oder Therapeuten. Wenn du einen Hundepsychologen suchst, achte zunächst darauf, dass dieser entsprechende Studiengänge erfolgreich absolviert hat und über entsprechende Erfahrung verfügt. Weitere Faktoren sind Vertrauen und Sympathie; der Draht zwischen dir und dem Hundepsychologen muss stimmen und ihr müsst auf einer Wellenlänge sein. Nur so kann Vertrauen und ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen dir und ihm entstehen. Ein weiterer Punkt ist räumliche Nähe: Hundepsychologen arbeiten gern vor Ort, d.h. sie schauen sich das Umfeld des Hundes persönlich an, beobachten, wie du und dein Hund miteinander interagieren und wie sich der Hund in seinem Zuhause verhält. Daher ist es von Vorteil, wenn der Hundepsychologe relativ nah bei dir seine Praxis hat. Lasse letztendlich dein Bauchgefühl entscheiden, welcher Hundepsychologe zu dir passt. Nimm zudem vorab telefonisch Kontakt auf, um einen ersten Eindruck zu bekommen.
Fazit
Wer zum Psychologen geht, wird von der Gesellschaft schnell als „verrückt“ abgestempelt. Das ist völliger Quatsch und nur ein Vorurteil. Psychologen und auch Hundepsychologen können vielmehr wertvolle Begleiter sein. Wenn du unsicher in allen Fragen rund um den Hund oder Anfänger in der Hundehaltung bist, scheue nicht die Kontaktaufnahme mit einem guten und erfahrenen Hundepsychologen.